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Vereinsausflug 2010

Der siebente Vereinsausflug am 28.8.2010

Wallfahrtskirche Maria Laach, Kraftweg, Kirche in Weiten, Kirche Heiligenblut, Burg Oberranna


Dieser Tag war sehr erlebnisreich und sehr schön. Margot und Gerhard führten uns in die Umgebung des Jauerling. Beide hatten diesen Ausflug bis ins Kleinste vorbereitet, sowohl was die Landschaft als auch was die Sehenswürdigkeiten betrifft. Das hat mich sehr beeindruckt, und ich möchte mich an dieser Stelle sehr für ihre Mühe bedanken.

Wir trafen uns um 10 Uhr in Spitz an der Donau im Umkreis des Anlegeplatzes der Donaufähre. Dort bildeten wir Fahrgemeinschaften und ließen alle überzähligen Autos zurück.

Wir fuhren zunächst Richtung Jauerling. Der Jauerling ist mit 960 m Seehöhe der höchste Berg entlang der Donau von der Quelle bis zur Mündung. Unsere Straße führte uns durch wunderbare Wälder entlang von einem munteren Bächlein nach Maria Laach, wo wir die Wallfahrtskirche besuchten. Vor der Kirche füllten wir unsere Trinkflaschen mit dem köstlichen Wasser, das aus einem artesischen Brunnen sprudelt (für Radiästheten: 18 000 Bovis!). Die Kirche selbst ist sehr beeindruckend; es handelt sich um eine gotische Kirche mit einem spätgotischen Schnitzaltar. Auf dem Hauptaltar sieht man die Mutter Gottes ganz in Gold, umgeben von Engeln. Auf dem linken Seitenaltar findet sich das  Gnadenbild der Mutter Gottes mit den sechs Fingern, das seit Jahrhunderten zahlreiche Pilger anzieht. Wir sangen, angeführt von Margot, ein sehr fröhliches und rhythmisches Pilgerlied aus dem Spanien des 12.Jhdts in Latein, das heißt Margot sang die Strophen und wir den Refrain.

Nach dem Besuch der Wallfahrtskirche begaben wir uns über eine Wiese zum Kraftweg. Einlass fanden wir durch das "Steinerne Tor" und waren sofort in einem naturbelassenen Wald mit zum Teil riesigen und uralten Bäumen. Bei manchen Bäumen stammten zwei bis drei Bäume aus einer einzigen Wurzel. Sehr sorgfältig waren die Wege angelegt: Sie waren mit Rindenmulch belegt, sodaß man trockenen Fußes gehen konnte. Wir besuchten jede Station des Kraftweges. Die Stationen sind nach dem Eintreten durch das Steinerne Tor folgende: Der Baum, der Kaiserlindenplatz mit Kapelle, der Sternzeichenplatz, der Yin-Yang-Platz, die Kraftbankerln, die Klangstation, der Terrassenweg und die Pyramide. Es waren tatsächlich "wilde Plätze", die wir erspüren durften und die mich wieder darauf aufmerksam machten, daß ja auch auf diese Art die Ausstrahlung von Menschen erspürt werden kann. Am Ende des Kraftweges legten wir unsere Mittagspause ein, die Gelegenheit gab, uns mit Freunden und Bekannten zu unterhalten.

Nach unserem Mittagsmahl fuhren wir mit unseren Autos weiter zur nächsten Kirche in Weiten. Margot hatte uns erzählt, daß kleine Gemeinden am Fuße des Jauerling, die keine eigene Kirche hatten, hölzerne Glockentürme bauten, deren Glocken immer zu Mess- und Gebetszeiten geläutet wurden. Beim Vorbeifahren sahen wir noch einen solchen Turm. In Weiten gingen wir zunächst in eine Konditorei, um das dringende Bedürfnis der ganzen Gesellschaft nach Kaffee und Kuchen zu befriedigen. Die Kuchen, die wir vorgesetzt bekamen, hatten eine enorme Größe, in Wien habe ich noch nie so großzügig hergestellte Torten gesehen. Gestärkt besuchten wir dann die spätgotische Kirche. Der größte Schatz dieser Kirche sind die gotischen Glasfenster, die mit wunderbarer Farbenpracht beeindrucken. Auch diese Kirche hat einen sehr schönen Altar. Margot sang ein hingebungsvolles Lied an die Gottheit in verschiedenen Gestalten und wir meditierten...Die Kanzel zeigt eine Besonderheit: Auf ihrem Dach steht ein Engel mit einer Posaune, die an die Ausrufung des Jüngsten Gerichtes denken lässt An der Rückseite des Friedhofes steht, getrennt von der Kirche, der Glockenturm.  

Von Weiten fuhren wir weiter zur letzten Kirche, die wir besichtigen wollten, das war die Wallfahrtskirche Heiligenblut. Dort sind Retaurierungsarbeiten im Gange. Wir konnten mit einer Expertin sprechen, die uns erzählte, daß der gotische Altar, der ursprünglich zur Kirche gehörte, jetzt in Wien im Belvedere untergebracht ist und demnächst als Leihgabe nach Heiligenblut gebracht werden soll. Jetzt hat Heiligenblut einen barocken Altar, der mir sehr gut gefällt. Links vom Altar steht ein sehr bemerkenswertes 8 m hohes spätgotisches Sakramentshäuschen. Sensationell, weil überaus selten, sind die beiden romanischen Glasfenster . Rechts vom Altar findet sich ein wunderbares Bild mit Gott-Vater, Sohn und dem Heiligen Geist. Ein Seitenaltar hat mich sehr beeindruckt: Hier findet man ein Bild mit Christus am Kreuz, der liebevoll auf einen Engel niederblickt, der in einem goldenen Pokal das Blut, das aus seiner Seitenwunde strömt, auffängt.

Von Heiligenblut fuhren wir weiter zur Burg Oberranna bei Mühlforf. Die Burg liegt an den steil abfallenden Hängen des Mühltals und entstand im 12. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde sie zu einer wehrhaften Festung umgebaut. Diese wird von einer turmbewehrten Ringmauer und einem inneren und äußeren Burggraben umgeben. Wir wurden von der Burgherrin persönlich sehr freundlich willkommen geheißen. Sie erzählte uns mit großer Sachkenntnis viel über die Geschichte der Burg und über die Mühen, die sie auf sich genommen hat, um die Burg zu restaurieren. Zuerst führte sie uns in die wunderbare romanische Burgkirche und dann in die romanische Krypta. Stille und Frieden wurden in uns geweckt, wir hatten das Gefühl, an einem Kraftplatz zu sein. Anschließend führte sie uns durch mehrere Räume und machte darauf aufmerksam, daß sie aus der Burg ein Hotel gemacht hat, um die Investitionen zu decken. Stolz zeigte sie uns auch die Frühstücksräume und den Salon.

Nach diesem beeindruckenden Erlebnis schlossen wir unsere Besichtigungen ab. Wir fuhren dann zum gemütlichen Ausklang und Schmaus ins Restaurant Busch nach Niederranna, wo wir durch köstliches Essen und Trinken sehr verwöhnt wurden. Anlässlich dieses netten Beisammenseins berichteten Wolfgang und Traude Dukarm und Christine Fremel über die Kornkreise, wegen der sie speziell nach England gereist waren. Die Kornkreise geben uns in unserer Welt, die zum großen Teil auf Materielles ausgerichtet ist, einige Rätsel auf. Es scheint, daß sie uns darauf aufmerksam machen wollen, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt als wir uns mit unseren fünf Sinnen vorstellen können. Wir wurden alle sehr nachdenklich. So ging ein wohl gelungener Tag zu Ende.
Übrigens, mit dem Wetter hatten wir großes Glück: Entgegen der Wettervorhersage gab es nur für kurze Zeit einen Regenguss, den wir während einer Autofahrt über uns ergehen ließen. Allerdings war es nach der Hitzeperiode der letzten Tage ungewohnt kühl. Doch das Wetter konnte die Freude an unseren schönen Erlebnissen nicht trüben.

Dr. Barbara Koechlin


siehe auch: sonstige Aktivitäten
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