Vereinsausflug 2016

Der 13. Vereinsausflug am 28.8.2016

Stift Zwettl, die Tanzbuche und das Unter Wasser Reich

Wir trafen uns um 10 Uhr auf dem Parkplatz von Stift Zwettl. Nach der gegenseitigen Begrüßung der Teilnehmer und zweier Hunde begann unsere Führung durch das Stift mit Frater Theobald. (Die Hunde samt Herrl blieben draußen.) Im Hof freuten wir uns bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel über das muntere Herumfliegen der Schwalben und bewunderten deren unzählige Nester.

Die Führung begann bei der Pforte und führte uns zuerst in den Kreuzgang. Dieser wurde vorerst aus Holz und dann aus grauem Waldviertler Granit gebaut, ist einfach und schlicht und aufgrund der langen Bauzeit romanisch und gotisch. Der Innenhof, das sogenannte „Paradies“, wurde vor ca. 10 Jahren neu gestaltet. Im Lesegang mit hölzernen Sitzbänken treffen sich die Mönche nach dem Abendessen und lesen in der Bibel, bevor sie in die Kirche und zum Gebet aufbrechen.

Frater Theobald gab uns anschließend einen kurzen Rückblick in die Geschichte des Ordens und Klosters: Der Leitspruch des Heiligen Benedikt lautet: Ora et labora. 1138 wurde das Stift gegründet, die Blütezeit war um 1400, die ersten Mönche kamen aus Heiligenkreuz. Das Kloster besteht seit der Gründung und war immer mit Zisterziensermönchen besiedelt. Heute leben hier 18 Mönche, die zwischen 35 und 86 Jahren alt sind; es wird Forstwirtschaft betrieben.

Unser Rundgang führte uns nun weiter zur beeindruckenden hochgotischen Klosterkirche: Sie wurde von 2009-2013 umfassend renoviert. Am Altar befindet sich eine sehr lebendige Eichenbaumskulptur als Symbol für den Lebensbaum des Menschen, die sich auf die Gründungslegende bezieht.

Anschließend kamen wir in den romanischen Kapitelsaal – ein rares architektonisches Juwel! –  der als Versammlungsraum der Mönche nach dem Morgengebet dient, und gelangten über den Innenhof in die Bibliothek,  einen prächtigen Barocksaal. Die Erkenntnis der göttlichen Weisheit soll hier durch das Studium der Bücher erfolgen. Es handelt sich um 30.000 bis 35.000 Bände aus dem 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert aus allen Wissensgebieten, insgesamt sind ca. 90.000 Bücher vorhanden, die nicht öffentlich zugänglich sind.

Als nächstes sahen wir die Latrinenanlage aus dem 12. Jahrhundert, die für damalige – und auch noch sehr viel spätere – Verhältnisse sehr modern mit Fließwasser ausgestattet war: Tief unter den (natürlich nicht mehr erhaltenen) Sitzbrettern schoß ein zu diesem Zweck umgeleiteter Teil des Kamps dahin. Das  angrenzende Dormitorium wurde Mitte des 12. Jahrhunderts als solider, sehr moderner  Steinbau errichtet, an der Decke befindet sich der originale Kalksteinverputz.

Abschließend zeigte uns Frater Theobald das Brunnenhaus gegenüber dem Speisesaal, das um 1300 im gotischen Stil errichtet wurde. Die Mönche reinigten sich hier vor dem Essen.

Nach dem Abschied von dem schönen Platz machten wir uns mit den Autos über Gmünd  und Großeibenstein zur Tanzbuche auf, die sehr versteckt in einem großen Waldgebiet steht. Wir hielten unser Mittagspicknick im Wald ab und versammelten uns dann rund um diesen wunderschönen, mächtigen Baum. In einem kleinen Ritual ehrten wir die Buche und die Wesen der Gegend. Wir sangen gemeinsam OM und sandten unsere Liebe und Freude hinaus. Wolfgang Dukarm hatte kleine Halbedelsteine für die Buche mitgebracht. Wir nahmen jede/r für sich Kontakt mit der Buche auf und legten die Gaben unter den Baum. Anschließend schickte uns Gerhard an verschiedene Plätze in der Umgebung,  um Kontakt mit den Naturwesen zu suchen.

Dann fuhren wir weiter nach Schrems und besuchten dort das Unter Wasser Reich. Im Naturparkzentrum und im Wassergarten konnten wir uns über die Flora und Fauna der Waldviertler  Teiche und Moore informieren.  Angesichts der Aquarien staunten wir über die Vielfalt der heimischen Fische und Krebse. Ein Höhepunkt war zweifellos die Begegnung mit den beiden Fischottern Luca und Laszlo. Während der Fütterung beobachteten wir sie aus nächster Nähe beim Schwimmen und Tauchen in ihrem Naturteich. Die flinken, verspielten Kerlchen haben alle Herzen im Sturm erobert!

Zum Abendessen trafen wir uns als Abschluß des Tages in der Stiftstaverne in Zwettl und konnten nach dem Abendessen Margots Bericht über das vergangene Vereinsjahr hören.
Herzlichen Dank besonders an Wolfgang Dukarm , Margot und Gerhard für den gelungenen Tag.

Susanne Reischl und Margot Ruis